"Was, wenn ich die Antwort nicht weiß, mir ein Wort nicht einfällt, ich mein Gegenüber nicht verstehe usw.???" Das sind typische Gedanken, die Menschen mit Sprechhemmungen quälen. Es stimmt, wir können nicht kontrollieren, was unser Gegenüber sagen wird, aber wir können trainieren, reaktionsfähig zu sein - selbst wenn uns das passende Wort nicht einfallen will.
Lass uns der Wahrheit ins Auge schauen:
Du hast KEINE KONTROLLE darüber, was dein Gegenüber dir in einem Gespräch auf Englisch als nächstes sagen wird. Vielleicht hast du nicht die Info, um die gebeten wird. Vielleicht fehlt dir dieses eine Wort, was du in dem Moment eigentlich echt bräuchtest.
And you know what? That is perfectly fine.
Bevor ich dir sage, WARUM das voll in Ordnung ist, hab ich eine Bitte. Entspanne deine Zunge, deinen Unterkiefer. Lass die Schultern sinken. Jetzt tief einatmen. Und dann zweimal so lang ausatmen.
Und nochmal. (Kiefer, Zunge, Schultern weiter unten?)
Und beim dritten Mal, wenn es sich gut anfühlt, dabei laut seufzen.
Okay, warum ist es "perfectly fine", auch mal keine Antwort zu haben oder dein Gegenüber nicht zu verstehen? Es gibt viele Dinge, die du steuern kannst - auch in Bezug auf Unterhaltungen auf Englisch. Auf eines davon, deinen Atem, hast du gerade aktiven Einfluss genommen und damit deinem gesamten System signalisiert, dass es entspannen darf. Damit bist du einen Schritt näher an dem Punkt, dass du dich mit diesen “Was wenn?”-Gedanken auseinandersetzen und Lösungen finden kannst, anstatt im “Oh shit”-Modus zu versinken.
Ja, die Vorstellung davon, dass eine Unterhaltung zum Erliegen kommt, ist nicht angenehm. Das versteh ich voll.
UND:
Du kannst auch dann noch erfolgreich kommunizieren. Es gibt immer eine Lösung, auch wenn du an die Grenze deiner aktuellen Englisch-Skills stößt.
Hier sind drei weitere Dinge, über die du Kontrolle hast.
Die Herausforderung kommunizieren
Dir fällt ein Wort nicht ein, du hast dein Gegenüber (inhaltlich) nicht verstanden, du hast den Faden verloren, du hast die erbetene Information nicht? Lerne, genau das auf Englisch mitzuteilen. Dann übe das so lange, bis es dir zu den Ohren rauskommt.
2. Hilfe heranziehen
Überlege dir vorher Strategien, die dir helfen, wenn du nicht weiterkommst: schnell ein Wort via App nachschauen, eine Firmenbroschüre zu Hilfe nehmen, an eine andere Person verweisen oder eine andere Person dazuholen usw. Und dann übe, auch das auf Englisch zu kommunizieren.
3. Deine Nervosität kommunizieren
Weißt du, was passiert, wenn du offen aussprichst, dass du nervös bist? Ein guter Teil davon verschwindet. Oder sogar alles davon, je nach Ausgangslage. Vielleicht befürchtest du, dass dein Gegenüber dich dafür belächeln wird. Weißt du was? Selbst WENN das passieren sollte - die Wissenschaft zeigt, dass die Wahrscheinlichkeit viel höher ist, dass du bloß das projizierst, was du selbst über dich denkst -, bedeutet das nur, dass diese Person in dem Moment die Hosen runterlässt und demonstriert, was für Art von Mensch du da vor dir hast. Nämlich einen sehr traurigen, der nicht in der Lage ist, empathisch und konstruktiv mit Emotionen umzugehen.
BONUS TIPP
Lerne, dich besser um deine innere Balance zu kümmern. Zum Beispiel, indem du das Üben von Gesprächen mit Techniken kombinierst, die dein Nervensystem regulieren, wie zum Beispiel das bewusste Atmen. (Das ist übrigens ein Aspekt von BE BRAVE, meinem neuen 1:1 Kurs, in dem sich alles darum dreht, innerhalb von sechs Wochen deine Hemmungen vorm Englisch sprechen loszuwerden!)
Wie resonieren diese Punkte mit dir?
Liebe Grüße
Petra
PS: Wieso hier kein “mehr Grammatik und Vokabeln lernen” auftaucht? Weil ich möchte, dass du JETZT handlungsfähig bist, während du im Hintergrund schrittweise dein Englisch ausbaust.
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