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Wenn Fortschritte ausbleiben: Innere Blockaden

Petra Volkhausen

Im dritten und letzten Teil der Serie geht es um unsichtbare Blockaden.

man sitting slumped onto his desk, a laptop underneath his forearms, leaning his forehead against the back of his hand

Kennst du das? Du beschäftigst dich so oft es geht mit Englisch. Du weißt ganz genau, was deine Ziele sind und arbeitest dich in kleinen, überschaubaren Schritten voran. Du wählst deine Lerninhalte in Abstimmung auf deine Ziele - und zusätzlich ein paar Aktivitäten, weil sie dir einfach Spaß machen. Und trotzdem kommst du irgendwie nicht vom Fleck, oder nur sehr langsam.


Wenn trotz deiner Bemühungen beim Englisch lernen und anwenden echte Fortschritte ausbleiben, könnte es sich um innere Blockaden handeln und eines der folgenden drei Szenarien auf dich zutreffen:



/1/ Lernplateau

Es ging eine ganze Zeit lang vorwärts und plötzlich hast du das Gefühl, keine Fortschritte mehr zu machen. Vielleicht erwischst du dich sogar dabei, dass du grammatische Strukturen durcheinander haust, die du eigentlich längst drauf hattest.


Dann befindest du dich sehr wahrscheinlich auf einem sogenannten Lernplateau. Das bedeutet, dass dein Gehirn damit beschäftigt ist, alle bisherigen Infos in deinem Englisch-Archiv zu ordnen. Schon mal die Festplatte auf dem Computer defragmentiert? Genau das passiert hier.


Während dieser Zeit ist es sehr schwierig, neue Daten zum Archiv hinzuzufügen.


Hab Geduld! Diese Phase kann ein paar Monate dauern, wird aber enden. Im Anschluss wirst du bereit sein, den Englisch aufs nächste Level zu bringen.



/2/ Prioritätenwechsel

Dinge, die uns eine Zeit lang wichtig sind, können plötzlich nicht mehr (so) wichtig sein, entweder zeitweilig oder langfristig. Und das ist okay.


Wie relevant ist es jetzt gerade für dich, weiter etwas für dein Englisch zu tun? Hältst du am Lernen fest, nur um dich oder andere nicht zu enttäuschen, obwohl du (grade) keine Leidenschaft mehr dafür spürst?



/3/ Mangelnde Fehlerfreundlichkeit

Zieht sich in dir etwas (oder alles) zusammen bei der Vorstellung, vor bestimmten Menschen in deinem Leben einen Fehler zu machen oder mal peinlich rüberzukommen? Dann kannst du eine Portion Fehlerfreundlichkeit gebrauchen.


Das bedeutet, dass du dir selbst mit viel mehr Verständnis und Milde begegnest, wenn du Fehler machst. Auch, wenn es mal so richtig daneben geht. Ich weiß, leichter gesagt als getan. Aber: Das ist lernbar. Und warum lohnt es sich, das zu lernen? Es macht dein gesamtes Leben leichter und erfüllter. Auch das Englisch lernen und anwenden.


Englischlernende, die sich für jeden Fehler verurteilen, suchen ständig nach Beweisen, dass ihr Englisch nicht akzeptabel ist. Der Satzbau stimmte nicht? “War ja klar...” Du beißt dir die Zähne an dieser neuen Zeitform aus? “Hab’s ja gewusst.”


Die Sache ist nur die: Wenn du eine geringe Fehlerfreundlichkeit hast, ist es ganz egal, wie sehr du dein Englisch noch ausbaust. Du wirst nicht aufhören, nach Unzulänglichkeiten zu suchen.


Du lernst Englisch. Dein Englisch wird nie “fertig” sein. Meins auch nicht. Wir werden immer Fehler reinbauen, egal wie krass gut unsere Sprachkenntnisse über die Jahre werden. Zeit, damit Frieden zu schließen. Deshalb hab ich hier ein Gedankenexperiment für dich:


Stell dir vor, du machst einen Fehler vor einer Person, vor der du dich nicht gerne verletzlich zeigst.


Wo in deinem Körper sitzt das unangenehme Gefühl? Welche Farbe hat es?


Stell dir nun vor, du gleitest durch das unangenehme Gefühl nach unten hindurch, wie durch eine Nebelschicht.

Welches Gefühl findest du dort unter dieser Schicht?


Und wenn du noch eine Schicht tiefer gleitest - welches Gefühl liegt dort? Welche Farbe hat es? Mit welchem Wort lässt es sich beschreiben?


Dies kannst du so lange wiederholen, bis dass du siehst und fühlst, was sich hinter deiner Angst vor Fehlern wirklich verbirgt.


Was hast du aus diesem Experiment mitgenommen?




Glaubst du, dass eine dieser drei Situationen auf dich zutrifft?


Liebe Grüße

Petra






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