Du: "Ich starte ab sofort so richtig mit meinem Englisch durch!"
Dein innerer Schweinehund: "Das wollen wir doch mal sehen..." 😂
Lass uns deinen inneren Schweinehund besänftigen!
![Someone resting in a hammock watched by their dog](https://static.wixstatic.com/media/nsplsh_447a49742d665459763445~mv2_d_5798_3866_s_4_2.jpg/v1/fill/w_980,h_653,al_c,q_85,usm_0.66_1.00_0.01,enc_auto/nsplsh_447a49742d665459763445~mv2_d_5798_3866_s_4_2.jpg)
Prokrastinieren hat nichts mit Faulheit zu tun. Wenn wir etwas immer und immer wieder aufschieben, versuchen wir, gegen innere Widerstände anzukämpfen. Die können ganz unterschiedliche Gründe haben, zum Beispiel:
Du nimmst dir zu viel auf einmal vor (inhaltlich oder zeitlich oder beides).
Negative Glaubenssätze werfen sich bei dir in die Speichen: Ich kapier das eh nicht. Ich bin zu alt. Englisch ist eine total komplizierte Sprache. Ich blamier mich eh nur usw.
Du kennst deine Motivation nicht ("Warum mach ich das hier eigentlich - warum will ich das, was bringt es mir?")
Es gibt verschiedene Wege, auf denen wir solche inneren Widerstände lösen können.
/1/ Werde dir deiner Motivation bewusst
Warum willst du dein Englisch stärken? Was hast du davon?
Und willst du das wirklich? Oder ist es die Stimme einer anderen Person, die dir zuflüstert, dass du das tun solltest? Ist es ein "muss" bei dir oder ein "will" oder "darf"?
Stell dir vor, du hast dein Wunschenglisch erreicht. Geh für einen Moment in diese Zukunft hinein. Was siehst du? Wo bist du? In welchen Situationen kommunizierst du sicher auf Englisch (= du kannst auch total locker mit Stolperern oder Missverständnissen umgehen)? Wie fühlt sich das in deinem Körper an?
Und: Welche Türen öffnen sich jetzt für dich, also nach dem Erreichen deines Wunschenglisch, privat und/oder beruflich?
Welches Bild hat für dich jetzt gerade die stärkste Anziehungskraft: dein Wunschenglisch zu erreichen - oder die Möglichkeiten, die sich dann auftun?
/2/ Definiere deine Ziele
Was willst du in sechs Monaten mit deinem Englisch anstellen können? Und was in einem Jahr?
Welche Situationen möchtest du navigieren können, privat, beruflich oder beides?
Zum Beispiel: Mich am Telefon melden und das Anliegen weiterleiten können (später dann das Anliegen selber regeln). Auf dem Wochenendtrip nach Barcelona nach dem Weg fragen - und die Anweisungen verstehen können (später dann frei mit neuen Bekannten einfach drauf los quatschen). Einen Social Media Eintrag über ein Thema, das mich mitreißt, zu 90% verstehen können, anstatt ihn erst übersetzen lassen zu müssen (später dann ohne Überlegen zu müssen Kommentare auf Englisch hinterlassen).
Wenn du diese übergeordneten Ziele hast, brich sie in Zwischenschritte herunter. Und diese Zwischenschritte nochmal in einzelne Schritte. Warum? Unser Gehirn liebt es übersichtlich. Formulieren wir unsere Ziele zu vage, zu unklar, zu groß, wehrt es sich, zum Beispiel mit Gefühlen von Überforderung oder Abneigung.
/3/ Kleine Momente sind alles
Der beste Weg, deinen inneren Schweinehund nicht zu besänftigen, ist, dir vorzunehmen, dich zum Beispiel jeden Freitag zwei Stunden hinzusetzen und was für dein Englisch zu tun. So baust du nur die Woche über Stress auf: An dem Tag muss ich mich hinsetzen, es darf nichts dazwischenkommen!!
Wie kannst du stattdessen ganz klein anfangen? So klein, dass du und dein Schweinehund entspannt bleiben? Zehn Minuten Englisch, Montags bis Freitags? Zehn Minuten fühlen sich zu viel an? Wie wäre es mit fünf?
Und wenn du jetzt denkst "Was bringen mir denn bitte fünf Minuten?", dann frage ich dich: Was ist besser, jeden Tag fünf Minuten Englisch - oder weiterhin rumjammern, dass du keine Zeit hast oder einfach den Einstieg nicht findest?
Es geht nicht darum, für immer nur fünf Minuten Englisch zu lernen, sondern darum, deinem Gehirn und deinem Körper erstmal beizubringen, dass es normal und einfach ist, dich mit Englisch zu beschäftigen. So wie Zähneputzen. Deshalb ist es nicht nur okay, sondern nur sinnvoll, die Latte am Anfang so niedrig wie nötig zu legen.
Und: Wir lernen durch regelmäßiges Wiederholen. Lassen wir zwischen unseren Englischmomenten eine ganze Woche verstreichen, wird unser Gehirn die meisten Daten rausgeschmissen haben, weil es ja anscheinend nicht so relevant war. (Wenn dich das Thema interessiert, such mal nach Infos zur Vergessenskurve nach Ebbinghaus). In sofern sind fünf Minuten jeden Tag viel wertvoller, als dich einmal in der Woche zwei Stunden hinzusetzen.
Noch ein Tipp: Fertige zuerst eine Aktivitätenliste mit vier oder fünf Dingen, auf die du Bock hast (siehe unten). Sorge dann dafür, dass du alle nötigen Materialien, analog oder digital, mit einen Griff parat hast, wenn du deinen Englischmoment beginnen möchtest. Wir wollen dem inneren Schweinehund keine Vorlage für Gründe geben, warum sich mit Englisch beschäftigen grad nicht geht.
/4/ Relevante Inhalte
Wie lernst du am liebsten? Mit welchen Materialien? Und unter "Materialien" verstehe ich alles: Bücher, Apps, Lernplattformen, selbst rausgesuchte YouTube Videos oder Artikel, ein Notizbuch auf Englisch usw.
Und: Gibt es Menschen, mit denen du dich zusammenschließen kannst, zum Beispiel Arbeitskolleg:innen, zu denen du einen guten Draht hast? Wie wäre es mit einmal die Woche zwanzig Minuten auf Englisch quatschen?
In Teil 2 gehe ich auf weitere Strategien ein, mit denen wir den inneren Schweinehund besänftigen können, unter anderen mit Techniken, die dein Gehirn neu vernetzen. See you there!
Liebe Grüße
Petra
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