Warum habe ich mich für diesen Weg entschieden?
Die Arbeit mit und an einer Sprache, die nicht unsere erste ist, zeigt, wer wir als Person sind und wie wir über uns und andere denken. Sie wirft ein fettes Scheinwerferlicht auf all unsere Stärken – aber auch auf unsere Schwächen, Unsicherheiten und Ängste.
Wenige Dinge machen uns als Erwachsene so verletzlich, wie das Anwenden einer anderen Sprache im Berufsalltag. Und das ist nur verständlich. Du kannst stolz auf deine vielleicht schon jahrzehntelange Karriere zurückblicken, weißt, was du erreicht hast, was du kannst, genießt Vertrauen und Respekt deiner Umwelt. Und plötzlich befindest du dich in einer Situation, in der du mit einem Bruchteil deiner üblichen Eloquenz kommunizieren musst und regelmäßig an deine sprachlichen Grenzen stößt. Von Wortgewandtheit und Witz keine Spur.
Frust und Unsicherheit melden sich, möchte ich behaupten, bei allen zu Beginn, aber danach scheiden sich die Wege. Manche packt der Ehrgeiz und sie beginnen sofort Pläne zu schmieden, wie sie ihr Englisch ausbauen wollen.
![Offener Ringbuchkalender mit Stift](https://static.wixstatic.com/media/2b2df9_c8835a7895264e77b724968810dd2ade~mv2.jpg/v1/fill/w_980,h_924,al_c,q_85,usm_0.66_1.00_0.01,enc_auto/2b2df9_c8835a7895264e77b724968810dd2ade~mv2.jpg)
Andere kommen zu dem Entschluss, dass es irgendwie schon passt, vielleicht den Wortschatz ein bisschen erweitern, ein bisschen die paar Zeiten festigen, die bekannt sind, aber solange sie ohne große Stolperer von A nach B kommen, sind sie zufrieden. Solche Menschen fühlen sich durch die konkrete Zielsetzung in unseren Coachingsessions und das Reaktvieren der Kenntnisse, die sie schon besitzen, ermutigt. Vielleicht schlagen sie sich mit ihrem inneren Schweinehund herum, aber sie haben Vertrauen in ihre Fähigkeiten.
Wieder andere spielen bei jeder Unterhaltung auf Englisch einen Endlosmonolog in ihrem Kopf ab: „Was denkt die andere Person wohl über mich? So peinlich... Ich will hier weg. Wenn ich nochmal den Mund aufmache, kommt wieder nur Unsinn raus. Voll versagt...“
Ich helfe Menschen aus allen drei Kategorien. Ein besonderes Bedürfnis ist es mir aber, Menschen zu unterstützen, die sich mit den Gremlin-Stimmen in ihrem Kopf rumschlagen und die am liebsten jedes weitere Gespräch auf Englisch vermeiden würden. Denn mit „einfach mehr lernen“ ist es nicht getan.
Wenn wir in einer bestimmten Situation immer mit Angst (oder Wut oder Ekel) reagieren, dann ist das wie ein Programm, das irgendwann mal in unserem Gehirn entstanden ist - und zwar um uns zu beschützen. Da wir dieses Programm schon Jahre oder Jahrzehnte unbewusst laufen lassen, brauchen wir andere Wege, um diesen festgefahrenen Denkprozess umzulenken. Einfach mehr Grammatik lernen oder sich gut zureden tut es nicht. (Demnächst gibt es einen eigenen Eintrag zum Thema "Warum wir eine Sprechangst nicht weglernen können".)
Auf meiner Lernreise war ich (zumindest nach der Schulzeit) immer von Menschen umgeben, wo ich und mein Englisch so angenommen wurden, wie wir waren. Da hatte ich keine Chance, mir Zweifel über meine Fähigkeiten anzueignen. Ich hatte auch noch nie ein Problem mit mündlichen Prüfungen oder Vorträgen. Im Gegenteil. In mir lebt definitiv eine kleine Rampensau. Und das hat mir in meinem bisherigen Leben schon einige Vorteile eingebracht und neue Wege eröffnet.
Genau das möchte ich meinen Coachees mitgeben. Deshalb habe gibt es bei mir Business Englisch ganzheitlich.
Liebe Grüße
Petra
Comments